Nun können wir mit den gleichen Argumenten die Ionenbindung erläutern: Ein Platzwechsel wird zugunsten der „schwach gestörten” eigenen Wechselwirkung vorgenommen. Doch wir sind etwas vom Thema abgekommen und kehren zum Lithium zurück. Wir können nun weitere Elektronen hinzufügen und wissen, dass jede Kugel und jeder Ellipsoid erst mit zwei Elektronen besetzt sein soll, bis der nächste aufgebaut wird. Allerdings kann nun der Fall eintreten, dass stark exzentrische Bahnen auch einmal aus diesem Gebiet der magnetischen Windstille ausbrechen und nun das - gegen fremde Wechselwirkung ungeschützte äußere S-Elektron „bemerken” (Abb. 24). Also müssen wir fordern, dass diese Bahnen nicht besetzt werden dürfen, sondern dass zuerst die Bahn vom s-Typ (Kugeltyp) voll besetzt werden muss, damit sie gegen fremde Wechselwirkung geschützt ist.

Diese „Faustregel” versagt zuerst beim Chrom, dann beim Kupfer und wird schließlich vom Niob an immer häufiger verletzt. Das liegt daran, weil wir hier das Vielteilchenproblem sicher nicht mehr mit einer solch einfachen Regel erklären können - ja es gar nicht mehr übersehen. Wir können also zusammenfassend feststellen, dass unsere Deutung des Aufbauprinzips ebenfalls als Indiz für die Richtigkeit des bisher dargelegten Weges gelten darf. An dieser Stelle sei dem Verfasser gestattet, einige Bemerkungen einzuflechten: Durch die große Zahl der Gänsefüßchen wird dem Leser sicher nicht entgangen sein, dass dem Elektron, das sich im Zustand der eigenen Wechselwirkung befindet, eine gewisse Individualität zugesprochen wird. Man möge diese Art der Beschreibung nur so verstehen: Wir suchen zielstrebig nach einem universellen Extremalprinzip, das beide Wechselwirkungsmechanismen (eigene und fremde) enthält und das uns gestattet, alle Naturvorgänge soweit wie möglich einheitlich zu beschreiben. Für diese Aufgabe sammeln wir Material und wählen deshalb diese Art der Beschreibung, Damit wir nämlich ein solches Prinzip angeben können, ist es notwendig, dass wir folgende Frage beantworten: Durch welchen Anlass oder durch welche Ursache wird eindeutig entschieden, für welche Art von Wechselwirkung sich das Elektron „entscheidet”? Nur aus diesem Grunde sind wir zur Zeit noch nicht in der Lage, dynamische Vorgänge im Atom zu erläutern (- zum Beispiel ein anschauliches und kausales Modell des Abstrahlungsmodus eines Lichtquants zu geben). Wir fahren also zunächst mit dem Sammeln von Indizien fort.

Wir nehmen nun zu einer weiteren Frage Stellung: Wenn die Berechnung des Planck'schen Wirkungsquantums richtig ist, dann ist der auf heuristischem Wege gefundene Ansatz:

   Eigenwechselwirkungsenergie
   eines Teilchens     = Ew = moc2

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