ebenfalls von ungeheurer Tragweite, denn nun erscheint die Ruhemasse eines geladenen Teilchens
(wenn wir konsequent sind und Ew als Ergebnis einer Bahnvorschrift betrachten) als
variable Größe, denn erstens ist dies sicher nicht die einzige Bahnvorschrift, die existiert
und zweitens wollen wir die Lichtgeschwindigkeit als universelle Naturkonstante nicht anzweifeln.
Und in der Tat, es existiert - ähnlich der Sommerfeld-schen Feinstrukturkonstante
(die unsere Zweifel an der Universalität von h bestärkte) - eine Beziehung, die diesen Gedanken
nicht absurd erscheinen lässt; Das konstante Verhältnis der Ruhemassen von Elektron und Proton.
Sollte etwa dieses Verhältnis das Ergebnis zweier Bahnvorschriften ein und desselben Teilchens -
nur mit unterschiedlichem Ladungsvorzeichen - sein? Nun, wir schrecken. nicht vor einem solchen
Gedanken zurück, denn wir müssen auf alle Fälle erwarten, dass unsere kausale Betrachtungsweise -
wenn sie von sich behauptet, mehr zu leisten als die Quantentheorie, auch in der Lage ist,
den Kern zu erklären. Noch ein zweiter Gedankengang führt ebenfalls zur vollen Berechtigung
dieser Fragestellung:
Wir haben bisher die eigene Wechselwirkung für ein Elektron studiert, das - durch die Coulomb-Anziehung
des Kernes - gezwungen war, auf einer vorgegebenen Kugelschale oder auf der Oberfläche eines Ellipsoides
zu verbleiben. Diese eigene Wechselwirkung ist also „unfrei”. Wir fragen deshalb mit vollem Recht:
Was geschieht, wenn wir das Elektron von dieser Fessel befreien und es - vollkommen frei - mit sich
selbst in Wechselwirkung treten lassen? Es müsste also solch ein Mechanismus auffindbar sein,
wenn wir konsequent den nun einmal beschrittenen Weg weiterverfolgen.
Wir können noch aus einer dritten, äußerst interessanten Sicht den erratenen Ansatz
Ew = moc2 beleuchten:
Es ist bereits schon allgemein angewandte Praxis in der Kernphysik, dass Massen in Energien umgewandelt
werden und umgekehrt. Damit hat die Ruhemasse eines Teilchens (in der alten klassischen Vorstellung
als „Klumpen Materie”) schon längst ihre Vorstellungsbasis verloren und erscheint als komprimierte Energie.
Das ist ganz und gar nicht verwunderlich, denn es gibt schon längst genügend Anhaltspunkte dafür,
dass auch der Atomkern (ähnlich der Hülle) leer ist. So können ja z.B. die „kernfremden” Teilchen viele
Kerne ohne Wechselwirkung durchqueren. Aus dieser Sicht ist der Ansatz
sogar der Schlüssel zum physikalischen Verständnis der Einsteinschen Masse-Energie-Beziehung und wir formulieren: