Das ist natürlich die Supraleitung. Wir werden also die Zusatz-Gleichungen zu den Maxwell-Gleichungen, die v. Laue und London auf phänomenologischem Wege gefunden haben und denen der Suprastrom genügen soll, verwenden und deuten sie so: Bei der Supraleitung haben wir den Fall, dass ein äußeres Magnetfeld in den Richtungen 1, 2, 3 oder 4 unseres Modells antiparallele Ausrichtung erzeugt. Diese Annahme bedarf nun aber einer etwas ausführlicheren Erklärung:
Es ist ja bekannt, dass es mehrere Arten von Magnetismus der Materie gibt. Den Ferromagnetismus deuten wir - ebenso wie die Quantentheorie - als einen zum äußeren Magnetfeld ausgerichteten Spinmagnetismus - natürlich im Sinne des eingeführten "Bahnspin". Dieser Magnetismus ist in jedem Falle der Teil des Magnetfeldes unserer Bahn, der nach außen wirksam wird. Er entspricht also der fremden Wechselwirkung und verhält sich demnach klassisch, richtet sich also in äußeren Feldern nach diesen aus und erscheint - wenn keine ihn ordnenden Gittervorschriften existieren - als Paramagnetismus. Den Diamagnetismus dagegen müssen wir der eigenen Wechselwirkung zuschreiben. Durch die Erklärungen, die wir bei der Richtungsquantelung und beim Pauli-Prinzip abgaben, sind wir gezwungen, festzustellen, dass die eigene Wechselwirkung - sofern sie nicht „vernichtet werden will”. - in jedem Falle das Bestreben hat, äußeren Feldern auszuweichen, oder - wenn das nicht möglich ist - ein Gegenfeld aufzubauen. Da aber der Supraleiter ideal diamagnetisch ist und außerdem die von uns geforderten Bedingungen der Reibungsfreiheit usw. erfüllt, ist zu erwarten, dass die Gleichungen, denen der Suprastrom genügt, tatsächlich die Gleichungen sind, die die eigene Wechselwirkung regieren. Allerdings müssen wir nun fordern, dass bei den Elektronen, die den Suprastrom erzeugen, keinerlei fremde Wechselwirkung vorliegen darf, dass also für diese Elektronen gelten muss, dass ihre Spinmomente paarweise abgesättigt sind. Diese Forderung, die mit der von der Quantentheorie gegebenen Erklärung der Supraleitung übereinstimmt, wird ebenfalls als ein Indiz für die Richtigkeit unseres Modells gewertet. Weiterhin erkennen wir, dass bei Spinabsättigung unseres Modells - also bei Vollbesetzung der „Kugelschale” die beiden Elektronen tatsächlich um eine der vorgegebenen Raumrichtungen (z.B. Richtung 1) den gleichen Umlaufssinn haben. Das heißt, dass bei Spinabsättigung (keine fremde Wechselwirkung) die Felder der eigenen Wechselwirkung sich nicht gegenseitig aufheben, also durchaus Diamagnetismus vorliegen kann.
Wir deuten also die beiden Zusatzgleichungen, die London und v. Laue gefunden haben, als Gleichungen der eigenen Wechselwirkung und geben nun den folgenden Weg, den wir beschreiten werden, in groben Zügen an: Vorausgeschickt sei nur, dass der bisher beschrittene unfruchtbare Weg nun nicht wieder beschritten werden darf - denn nach den bisher formulierten Sätzen ist es nun sinnlos, von Lorentz-Kraft und Zentrifugalkraft im bisher üblichen Sinne zu sprechen.