Übrigens versagt aus genau diesem Grunde auch die Anwendung der Formel über die Lorentz-Kraft. Ja, es ist von nun an in jedem Falle geboten, alle mathematischen Formulierungen und physikalischen Vorstellungen genauestens zu überprüfen, ob sie anwendbar sind.

Zunächst wollen wir die Begriffe „eigene Wechselwirkung” und „fremde Wechselwirkung” einführen, natürlich im Sinne des oben formulierten Satzes.

Weiterhin schauen wir uns nach Ansatzpunkten für eine mathematische Behandlung der gestellten Aufgabe um. Das ist nun zunächst ziemlich entmutigend, da ja alle Quanteneffekte Wahrscheinlichkeitscharakter tragen - übrigens in vollkommener Harmonie mit unserer Vorstellung, denn jeder physikalische Wechselwirkungsmechanismus eines Teilchens kann sich in zwei Richtungen entfalten: Entweder das Teilchen tritt mit sich selbst in Wechselwirkung - oder es tritt mit anderen Teilchen in Wechselwirkung. Und hier liegt auch der Grund für den Dualismus dar Materie: Bei fremder Wechselwirkung haben wir klassische Physik - bei eigener Wechselwirkung - Quantenphysik. Will man aber alles vom Standpunkt der klassischen Vorstellung (der fremden Wechselwirkung) her verstehen, dann erhebt sich als unüberwindliche Schranke eine Unschärferelation, die genau durch die Größe der Wechselwirkungskonstante der eigenen Wechselwirkung einer Ladung vorgegeben ist.

Betrachtet man unter diesem Aspekt der eigenen - bzw. fremden Wechselwirkung die bis jetzt erzielten erfolgreichen Deutungen, die durch das Modell erzielt wurden, dann erscheinen sie nun in einem viel besseren, hellerem Licht. Das „Versteckspiel” beim Pauli-Prinzip z.B. kann nun nur so gedeutet werden, dass durch diese Bahnanordnung die eigene Wechselwirkung ungestört ablaufen kann. Ebenso verstehen wir nun das „Ausweichen” beim Stern-Gerlach-Effekt.

Doch wir schweifen ab von unserer Aufgabe - der Berechnung des Planck´schen Wirkungsquantums. Wir suchen also einen Quanteneffekt, der uns gestattet, mathematische Gesetze der eigenen Wechselwirkung zu finden. Da wir keine Mischung zwischen klassischer und Quantenphysik wünschen, die uns nur die Hälfte der Wahrheit angeben kann (die andere Hälfte entfällt auf den mit endlicher Wahrscheinlichkeit existierenden Teil der klassischen Physik, der für uns uninteressant ist), suchen wir also einen Quanteneffekt, der mit Sicherheit - nicht mit Wahrscheinlichkeit - eintritt. Außerdem muss dieser Quanteneffekt sich durch völlige Reibungsfreiheit auszeichnen - denn wie will ein Teilchen sich an sich selbst reiben? Zum dritten fordern wir - eben wegen der Reibungsfreiheit - dass der Energieerhaltungssatz für diesen Vorgang gelten soll. Wir suchen also eine Art bescheidenes Perpetuum mobile, das unbegrenzt in Bewegung bleibt - ohne allerdings Energie zu erzeugen oder zu vernichten.

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