Das ist noch nichts Neues, aber nun wird es interessant: Wir hatten (kurz nach der Berechnung des Planck´schen Wirkungsquantums) eine anschauliche Erklärung des Mechanismus der eigenen Wechselwirkung gegeben und dabei versäumt, die Richtung zu untersuchen, die senkrecht auf der Ebene des Wirbels steht. Es ist aber jedem Betrachter vollständig einleuchtend, dass ein Abdrängen der Feldlinien nach dem konvexen Teil der Bahn nur in einer Richtung - nämlich in der Vorwärts-Bewegungsrichtung der Ladung erfolgen kann. Der magnetische Raumwirbel gleicht also - je nach Vorzeichen der erzeugenden Ladung - einer Schraube mit Rechts- bzw. Linkswindung. Nun betrachten wir unser Protonenmodell in Spinrichtung (Abb. 47). Wir müssen feststellen, dass die einzelnen Rosettenblätter in solch einer Richtung umlaufen werden, dass die Ladung abwechselnd eine Rechts- bzw. eine Linksschraube beschreibt. Sollte etwa ein fremdes Elektron, das wir als Messsonde benutzen, so „halbblind” sein, dass es nur die Bewegung des Positrons wahrnimmt, die zu dem (ihm eigenen) Rechtssystem passt? Vielleicht ist die gesuchte Erweiterung des Magnetfeldsatzes etwa diese?

Ein solcher Satz wäre ohne weiteres anschaulich, denn wenn zwei Magnetfelder mit Rechts- und Linkssystem aufeinander treffen, ist ungefähr ein ähnliches Problem gegeben, als wollte man eine Mutter mit Rechtsgewinde auf eine Schraube mit Linksgewinde aufschrauben.

Nun ist für eine Ladung, die sich im Zustande der eigenen Wechselwirkung befindet, diese Bedingung auf jedem Teil der Bahn erfüllt. Dagegen ändert sich sofort alles, wenn wir fremde Wechselwirkung diskutieren, denn nun ist es entscheidend, welchem Bewegungssystem die „erzeugende” und die „messende” Ladung angehören. Da aber sämtliche Messungen in der Teilchenphysik auf die Bewegungen der Elektronen zurückgeführt werden müssen (denn diese stehen zum Messen zur Verfügung) - oder an deren Bewegung als Eichnormal verglichen werden, könnte man mit Recht vermuten, dass bei einem Modell, das zur Hälfte einem Rechts- und zur Hälfte einem Linkssystem angehört, auch nur die Hälfte der erwarteten Wechselwirkung eintritt. Vielleicht ist dies der tiefere Sinn des Wortes Spin?

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